Etappe 04 – Bonehealing-Protokoll (Ernährung & Vitamine)
Warum antientzündliche Ernährung in der Zahnmedizin eine große Rolle spielt
Nahrung ist für den menschlichen Körper essenziell, da sie Energie und Nährstoffe liefert. Mit einer Umstellung auf eine antientzündliche Ernährung und die Einnahme von Nahrungsergänzungen bereiten Sie Ihren Körper optimal auf die Operation vor und unterstützen den Heilungsprozess.
Grundlagen der antientzündlichen Ernährung
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Vermeiden Sie Tabak, Koffein, Alkohol, Industriezucker, Süßstoffe, Geschmacksverstärker und Transfette. Ganz wichtig: Gluten- und kuhmilchfreie Ernährung, damit systemische Entzündungen im Körper minimiert werden (Ausnahme: Rohmilchbutter).
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Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich (2,5–3,5 Liter stilles Wasser /ungesüßter Tee).
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Reduzieren oder pausieren Sie Ihren Fleischkonsum.
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Essen Sie gesunde Fett- und Proteinquellen und essen Sie so viel Gemüse wie Sie möchten, jedoch sollten Sie grundsätzlich auf Bio- oder Demeterqualität achten.
Wieso glutenfreie Ernährung?
Gluten ist ein Protein im Weizen, auch als „Klebereiweiß“ bekannt, und hilft beim Backen den Teig aufgehen zu lassen. Medizinisch gesehen ist es ein stark entzündungsförderndes Protein. Es besteht hauptsächlich aus zwei Proteinfraktionen: Glutenine und Gliadine. Patienten mit Zöliakie müssen komplett darauf verzichten, da sonst das Risiko, später an Darmkrebs zu erkranken, signifikant erhöht ist. Dies führt oftmals zu einer erhöhten Darmdurchlässigkeit gegenüber Allergenen und Schadstoffen (Leaky Gut) und in der Folge zu vermehrter chronischer Entzündung im Körper. Daher sollte Gluten grundsätzlich reduziert werden.
Es liegt auf der Hand, dass bei besonderen Herausforderungen des Körpers, wie z.B. bei Krankheit oder bei einer Operation, ganz auf Gluten verzichtet werden sollte, damit keine Energie für unnötige Entzündungen verloren geht.
Wieso kuhmilchfreie Ernährung?
Neben der klassischen Laktoseintoleranz, die üblicherweise zu Blähungen führt, sind in Kuhmilchprodukten noch viele weitere Stoffe enthalten, die das menschliche Immunsystem durcheinanderbringen können. Kuhmilch enthält z.B. Casein, ein Protein, ähnlich wie Gluten, auf das viele Patienten allergisch reagieren können. Allergisch, nicht im Sinne einer Sofortreaktion mit Hautausschlag, Kribbeln und Jucken am ganzen Körper, sondern als verzögerte Reaktion mit diffusen Symptomen (z.B. Blähungen, Verstopfungen, plötzlich dicker Bauch, wenig Energie, u.v.m.) oder auch unbemerkten Problemen im Magen-Darm-Trakt (z.B. Leaky Gut).
Für manche Patienten funktionieren bereits Milchprodukte vom Schaf und der Ziege, oder – wenn verfügbar – die ursprüngliche rohe Milch (Vorzugsmilch). Wer jedoch Alternativen frei von tierischen Produkten sucht, findet sie in dieser Liste: Hafermilch, Mandelmilch, Kokosmilch, Reismilch, selbst gemachte Nussmilch oder Mischungen der genannten.
Auch in diesem Fall gilt es darauf zu achten, dass die Produkte biologisch angebaut sind und keine Pestizide (Dünger etc.) enthalten oder gar genmanipuliert sind. Sojamilch und -erzeugnisse stellen keine Alternative dar, da Soja zu 99 % genmanipuliert ist und außerdem sogenannte Pflanzenöstrogene (Phytoöstrogene) enthält, die im menschlichen Körper nichts zu suchen haben. Bitte mit Vorsicht genießen.
Betonen Sie gesunde Fett- und Proteinquellen und essen Sie so viel Gemüse wie Sie möchten sowie gesunde, langkettige Kohlenhydrate nach Bedarf und individuellem Stoffwechsel.
Nahrungsergänzungen und Mikronährstofftherapie
Nahrungsergänzungsmittel helfen, Mängel auszugleichen und den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Nahrungsergänzungsmittel keine Ersatzstoffe für eine ausgewogene Ernährung sind. Sie fungieren als Lückenfüller zwischen einer gesunden antientzündlichen Ernährung und unserem heutzutage erhöhten Bedarf an Nährstoffen.
Idealerweise werden die Nährstoffe von Ihrem Therapeuten individuell auf Sie angepasst. Da Mikronährstoffe wie Nahrung keiner Kontrolle unterliegen, ist es von oberster Priorität auf maximale Qualität zu achten.
Alle Nahrungsergänzungsmittel sollten frei von schädlichen Zusatzstoffen wie Füll- und Farbstoffen sein. Außerdem sollten sie gluten-, casein- und laktosefrei sein. Ebenso sollten keine schädlichen Mikroorganismen, Pestizide, Schwermetalle und andere Umweltgifte enthalten sein.
Idealerweise sind die Rohstoffe natürlichen Ursprungs und nicht aus Rohöl oder anderen minderwertigen Quellen gewonnen. Bitte achten Sie auf sogenannte hypoallergene Nahrungsergänzungsmittel. Dies ist besonders für chronisch kranke Patientinnen und Patienten von großer Bedeutung.
Was sind Mikronährstoffe?
Mikronährstoffe sind spezielle, in geringen Mengen benötigte Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die für verschiedene Körperfunktionen wichtig sind. Sie können als Unterkategorie von Nahrungsergänzungsmitteln angesehen werden und können als Basisversorgung und / oder zur gezielten Vorbereitung von z.B. operativen Eingriffen eingenommen werden.
Warum ist die Einnahme von Mikronährstoffen als Basisversorgung sinnvoll?
Die Hauptgrund für eine Basisversorgung mit Mikronährstoffen liegt in unserer heutigen Umwelt. Durch überwirtschaftete Böden ist der Gehalt an lebenswichtigen Bausteinen in unserer Nahrung gesunken. Der Körper erlebt ohne Supplementierung eine dauerhafte Mangellage. Darüber hinaus müssen unsere Entgiftungssysteme heute viel härter arbeiten, als es noch vor 100 Jahren der Fall war.
Beispiel einer grundsätzlichen Basisversorgung mit Mikronährstoffen:
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>Multivitaminpräparat als Basis
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Vitamin C (Ester): 1-2g
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Vitamin D + K2 MK7: 5000 - 10000 IE (Zielwert 60-80ng/ml)
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Magnesium: 400-800mg
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Vitamin B Komplex: 1-2 Kapseln
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Omega 3: 4-8 Kapseln
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ggf. Chlorella: 10-20 Presslinge
Werden homöopathische Mittel verabreicht?
Ja, aber nicht als Standard. Sie können Ihren Heilungsverlauf selbstständig mit homöopathischen Präparaten wie z.B. Arnika unterstützen. Sie bekommen nach der Biologischen Sanierung eine Auswahl an homöopathischen Präparaten (z.B. Traumeel-Salbe, Arnika-Tücher) zur Unterstützung Ihrer Wundheilung.
Allgemeine Informationen zu Vitamin D
Vitamin D ist der „Star“ unter den Vitaminen. Eigentlich ist Vitamin D sogar ein Hormon und wir benötigen es für über 200 Stoffwechselvorgänge im Körper. Es sollte grundsätzlich in einem Blutspiegel von 60-80 ng/ml zeitlebens vorliegen. 90% aller Deutschen haben einen Spiegel im Sommer von ca. 20-35 ng/ml und im Winter von 5-20 ng/ml, der Körper ist damit immunologisch im Winterschlaf.
Für eine außergewöhnliche Belastung wie eine OP sind Blutspiegel von 80-100 ng/ml anzustreben.
In allen hausärztlichen Praxen und auch bei uns können Sie gegen eine Gebühr von ca. 40 € Ihren Vitamin D-Wert durch eine Blutuntersuchungen bestimmen lassen. Eine Überweisung ist hierfür nicht nötig.
Mikronährstofftherapie als Vorbereitung für die Biologische Operation
Im Rahmen der Biologischen Operation ist die Mikronährstofftherapie unerlässlich! Durch sie versetzen wir den Körper erst in die Lage störfeldfrei (weil kein Mangel an Nährstoffen besteht) abzuheilen.
Wir durften in den letzten Jahren eindrucksvoll miterleben, dass wir vorbereitete und supplementierte Patientinnen und Patienten ohne orale Antibiose umfangreich chirurgisch sanieren konnten, ohne postoperative Infektionen zu erleben. Wir können sogar in entzündete Zahnherde direkt implantieren und müssen diese nicht erst abheilen lassen (über 98 % Erfolg). Versuche, ähnlich aufwendige Eingriffe auf nicht supplementierte Patienten ohne Antibiose zu übertragen, schlugen fehl. Dies hat uns endgültig von den positiven Effekten der Mikronährstofftherapie überzeugt.
Neben vielen weiteren Mikronährstoffen spielt Vitamin D3 zur Regeneration unserer Enzyme, für unseren Energiebedarf und für unsere Stoffwechselvorgänge eine Schlüsselrolle. Sind Vitamine, Mikronährstoffe und Spurenelemente nicht in ausreichendem Maße vorhanden, laufen unsere Prozesse auf Sparflamme, Krankheiten können sich leichter durchsetzen und Regenerationsprozesse ziehen sich in die Länge. Letzteres ist insbesondere in Hinblick auf den Operationstermin für die Biologische Sanierung zu beachten.
Damit Sie genau wissen, mit welchen Nahrungsergänzungen Sie Ihren Körper optimal unterstützen, haben wir das Bonehealing-Protokoll (BHP) zur angeleiteten Einnahme von qualitativ hochwertigen Mikronährstoffen entwickelt.
Um mit dem BHP eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen zur Biologischen Sanierung erreichen zu können, ist eine Einnahme ab mindestens 4 Wochen vor dem Operationstermin nötig. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Mindestwert von 80-100 µg/ml Vitamin D3 erreicht wird! Im Anschluss empfehlen wir eine Fortsetzung der Einnahme bis mindestens 3 Monate nach der Operation und eine spätere Fortsetzung in geringerer Konzentration, um den Körper grundsätzlich gesund und leistungsfähig zu halten.
Bitte trinken Sie 10 Tage vor der OP mindestens außerdem 3 Liter Wasser oder stillen Tee. Das ist unbedingt erforderlich, damit gute A-PRF Membranen aus Ihrem Blut hergestellt werden können.
Das Bonehealing-Protokoll ist ein Standardprotokoll. Noch effizienter ist es eine individuelle hochdosierte Therapie bei einem Co-Therapeuten durchzuführen. Dieser sollte aber mit den biologischen Verfahren und unserer Biologischen Sanierung vertraut sein und idealerweise auf unseren Seminaren gewesen sein, damit die Dosierung nicht zu niedrig ausfällt.
Bonehealing-Protokoll (Standard):
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Zum Frühstück:
D3 + MK7 von Sunday Natural: 5000 IE + 200 µg: 3 Tropfen
Multi Supreme: 3 Kapseln
Omega 3 Supreme: 2 Kapseln -
Zum Mittag:
Ester-C Supreme: 3 Kapseln -
Vor dem Schlafen:
Bone&Teeth Supreme: 3 Kapseln
Omega 3 Supreme: 3 Kapseln
Mag Supreme: 3 Kapseln
Zink Supreme: 3 Kapseln -
Nach der OP zusätzlich: Je 2 Kapseln Bromelain plus zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendessen